Sonntag, 9.12.2018, 18.30 Uhr – „Lebenslinien – Frankfurt fremd und vertraut. Migranten erzählen.“

Paula Abtt-Herberg und Thomas Klee im Gespräch mit Dr. Facko Traoré

Seit vielen Jahren leben Menschen aus vielen Nationen in Frankfurt zusammen. Es sind Menschen, die in unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten aufwuchsen und inzwischen ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind. Die zugezogenen Bewohner und die einheimischen Deutschen bleiben sich häufig fremd. Uns liegt daran im persönlichen Dialog ihre Lebenslinien genauer kennenzulernen und damit Vertrauen aufzubauen.

Wir werden bei der ersten Veranstaltung dieser Reihe die Lebensgeschichte von Facko Traroé erfahren. Er wird von seiner vielseitigen Ausbildung berichten, von seiner Forschungsarbeit, seinen Erfahrungen in unterschiedlichen Kulturräumen, seiner Arbeit als Schriftsteller und Musiker (Percussionist).

In überschaubarer Runde, im schönen Ambiente der Denkbar, kann dies für uns eine große Bereicherung sein. Facko Traoré wird uns auch kurz sein musikalisches Können demonstrieren.



Dr. Facko Traoré

Ich bin promovierter Historiker und wohne seit 1990 in Frankfurt am Main. Ich bin in Mali geboren und zur Schule gegangen. Nachdem ich meine Abiturprüfung in Bamako  bestanden hatte, gewann ich ein Studienstipendium nach Rumänien, wo ich Archäologie und Philosophie  studierte. Nach Beendigung meines  Hochschulstudiums 1985 habe ich gleich begonnen, eine Doktorarbeit über Ethno-Archäologie zu schreiben.

Im November 1988 habe ich in schweren politischen Unruhen von damals promoviert.
1889 kam ich nach Deutschland, um weiter zu studieren und um meine Kenntnisse in Forschung und Dokumentation zu verbessern. So konnte ich im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Institut für Vor-und Frühgeschichte  an der Universität Frankfurt arbeiten und meine Forschungsthemen weiter auch auf Afrika konzentrieren.

Zwischen 1990 und 1993 habe ich meine Dokumentationen über die materielle Kultur der  Schmiede in Mali durchgeführt  und profunde Kenntnisse  über die Historie und die Kultur Malis – meiner Heimat – gewonnen.
So entstand meine literarische Vision: „Farben der Savanne“. Seitdem dokumentiere ich die mündlichen Überlieferungen und die Geschichte der Savanne Malis: seine reichen Traditionen, seine Spiritualität aber allen voran, seine Literatur und seine traditionelle Musik!

Paula Abtt-Herberg

Paula Abtt-Herberg ist in den 50iger Jahren als Flüchtlingskind in Deutschland groß geworden und hat damals schon ihre eigenen Migrationserfahrungen gemacht. Die sowohl ost- wie westeuropäischen Wurzeln ihrer erweiterten Familie haben sie stark europäisch geprägt. Sie fühlt sich zwar in gewissem Sinne „heimatlos“ hat aber mittlerweile in Frankfurt, dieser Stadt der vielen Zugereisten, ihr Zuhause gefunden.

Paula Abtt-Herberg unterrichtete Kunst, Politik und Geschichte. Nach mehreren Jahren in Nordafrika fühlt sie sich dem arabischen Kulturkreis besonders zugewandt.

Thomas Klee

Thomas Klee ist Journalist im Ruhestand. Sein Arbeitsschwerpunkt ist nach wie vor die aktuelle Politik. Er war Hörfunkkorrespondent für Landespolitik in Wiesbaden und hat als Reporter, Moderator und Redakteur für die Hörfunkwelle HR1 gearbeitet und in den letzten Jahren dort das „Thema des Tages“ verantwortet. Durch sein Interesse an Menschen und Politik ist er heute im Team von „Titel der Reihe“

Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten