Montag, 26.06.2017 – 19:00 Uhr: „Hinter der Natur“

Liebe Mitstreiter und Interessierte,

Michael Jekel, Student der Philosophie an der Frankfurter Universität, wird am Montag, den 26. Juni einen Vortrag halten mit dem Titel:

– Der unauffindbare Planet Vulkan und Einsteins relativistische Gravitationstheorie –

Die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn waren den Menschen bereits in der Antike bekannt. Erst im 18. und 19. Jahrhundert kamen als weitere Planeten noch Uranus und Neptun hinzu. Dabei erfolgte die Entdeckung des Planeten Uranus mit empirischen Mitteln, die des Planeten Neptun jedoch mit mathematisch-theoretischen.

Der Engländer Wilhelm Herschel war dem Problem der Abstandsbestimmung und Eigenbewegung der Fixsterne auf der Spur, indem er systematisch über längere Zeiträume Doppelsternsysteme am Nachthimmel beobachtete und katalogisierte. Was ihm unbeabsichtigterweise dabei zufällig ins Fernrohr geriet, war außerdem auch der Planet Uranus. Nachdem Herschel im Jahre 1781 auf diese Weise Uranus sozusagen nebenbei entdeckt hatte, gelang es dem französischen Mathematiker Urbain Le Verrier im Jahre 1846, durch mathematische Berechnungen gezielt die Entdeckung des achten Planeten Neptun herbeizuführen. Auf diesen eindrucksvollen Triumph der apriorischen Herangehensweise in der Naturwissenschaft folgte für Le Verrier jedoch dann ein vernichtendes Fiasko, als er versuchte, aufgrund von zusätzlichen Berechnungen die Existenz noch eines weiteren Planeten vorauszusagen. Diesem von Le Verrier in apriorisch-mathematischer Weise vorausberechneten weiteren Planeten war sogar bereits der Name Vulcanus verliehen worden — dennoch konnte dieser bloß hypothetische Planet niemals in wissenschaftlich bestätigbarer Weise empirisch beobachtet oder nachgewiesen werden.

Anlass für die Vulkan-Hypothese war eine geringfügige Abweichung der Bahnbewegung des sonneninnersten Planeten Merkur, die durch die klassische Newtonsche Theorie nicht ganz erklärt
werden konnte, außer wenn man die Wirkung einer weiteren, im blendenden Sonnenglanz sich verborgen haltenden weiteren Planetenmasse voraussetzen durfte

Wie gelang es nun Einstein im Jahre 1915, mit seiner relativistischen Gravitationstheorie die Merkurabweichung vollständig zu erklären, so dass die Vulkanhypothese von da an endgültig als überflüssig verworfen werden konnte?

Die Diskussions- und Lesegruppe ist offen für alle Interessierten und trifft sich fortan 14-tägig in der Denkbar, Spohrstraße 46a in Frankfurt am Main.

Themenvorschläge können auch an info@hinterdernatur.de gerichtet werden.

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