[18.01.2013 – 20 Uhr] Matthias Altenburg: Irgendwie alles Sex. Lesung und Gespräch.

[18.01.2013 – 20 Uhr] Matthias Altenburg: Irgendwie alles Sex. Lesung und Gespräch.

Lesung und Gespräch mit Matthias Altenburg/Jan Seghers aus und über Courage, Geisterbahn. Tagebuch mit Toten, und …
Offen, spaßig, lässig, ernst.

In der FAS vom 22. Dezember 2012 gab es ein Portrait von Matthias Altenburg. Die Grafik verlinkt zum entsprechen Beitrag.
altenburg_fas

18. Januar 2013 – 20 Uhr
Matthias Altenburg
Irgendwie alles Sex.
Lesung und Gespräch mit Matthias Altenburg/Jan Seghers aus und über Courage, Geisterbahn. Tagebuch mit Toten, und …
Offen, spaßig, lässig, ernst.

2 Comments

  1. Zeljko

    „Und nun haben wir von der quantitativen ‚Abnahme der Nation‘ zu sprechen, einem Faktum, das bisweilen übersehen oder nicht genug betont wird, das aber in erstaunlichem Grade vorhanden war. Fragen wir nach den allgemeinen Tatsachen, die ihr zugrunde liegen, so bietet sich vor allem der von Polyb dafür angeführte Umstand, daß die in Großtuerei, Habsucht und Vergnügungssucht verfallenen Menschen nicht mehr heiraten und, wenn sie es je taten, keine oder höchstens ein oder zwei Kinder haben wollten, um diese in aller Üppigkeit aufziehen und reich zurücklassen zu können; das Unglück sei binnen kurzem unbemerkt so groß geworden, daß der erste beste Krieg oder Krankheitsfall nun gleich das Haus veröde; man sollte also die Sinnesart ändern ‚oder‘ durch Gesetze das Aufziehen der erzeugten Kinder befehlen(Polyb XXXVII, 9, 7 ff.). Wir möchten indes bezweifeln, ob damals wirklich noch die Vergnügungssucht die Menschen in diesem Punkte hauptsächlich bestimmte und nicht eher die Desperation, die ja doch ihre Gründe hatte. Die unseligen Eltern wußten in dieser, da Bodenaufteilung und Schuldenerlaß an der Tagesordnung waren, gar zu gut, was der Kinder warten würde; der Polis aber, welche reich zu werden glaubte, wenn sie den Besitzenden das Ihrige nahm, gingen zu spät die Augen darüber auf, daß man auf diese Weise immer ärmer werden, ja daß das Leben zuletzt erlöschen mußte.“ – JB

    „Wenn zu Plutarchs Zeiten ganz Hellas kaum 3000 Hopliten hätte stellen können, und wenn sich bei Dio Chrysostomos das Bewußtsein findet, daß die alten echten Griechen eine ganz seltene Spezies geworden seien, so hatte sich eben hier erfüllt, was der alte Seher vom Ausgang seines fünften Menschengeschlechts geweissagt hatte(Hesiod Werke und Tage 178 ff. Fast sieht es so aus, als hätte er das Altern der Rasse vorausgeahnt, indem er (179) dem Beginn der Vertilgung vorausgehen läßt, daß die Kinder mit grauem Haar um die Schläfen (πολιοκρόταφοι) auf die Welt kommen würden.): Allgemeine Zwietracht, auch innerhalb der Familien, werde sich erheben, einer werde die Stadt des andern ausplündern; nichts werde mehr das Halten der Eide und das Gerechte und Gute gelten, sondern den Übeltäter und Frevler werde man ehren; das Recht werde in der Faust sein und keine Scham werde es mehr geben; der Schlechte werde den Bessern mit trügerischen Worten schädigen, die er mit Eiden bekräftige. »Kain, wo ist dein Bruder Abel?« hätte sich die Nation können fragen lassen. Es waren eben zusammengekommen die beständigen Innern Wirren mit dem periodischen Ausmorden der Besitzenden und die Überfälle (καταδρομαί) von Stadt gegen Stadt. War man hierdurch schon recht gründlich geschwächt, so konnte der Kultur dadurch ein Ende gemacht werden, daß Sklaven und Tiere weggeschleppt wurden. Um die Mitte des III. Jahrhunderts, als Sparta sehr schwach war, konnten die einfallenden Ätoler 50000 Sklaven (Heloten?) wegfangen. Ein alter Spartiate sagte damals freilich: Sie haben wohl daran getan, uns zu erleichtern. Plut. Kleom. 18. Man war jetzt nicht mehr reich genug, um sie durch Kauf zu ersetzen; selber arbeiten wollte und konnte man nicht mehr, wie man auch zu erschöpft war, um das Land von neuem mit Freien zu bevölkern, und so wurde man durch das Ödelassen des Landes gemäß einem gegebenen circulus vitiosus erst vollends arm. Demnach wenden sich denn schon kurz nach Alexander große Beutelustige wie Ophellas und sein griechischer Anhang deshalb gegen Libyen und Karthago, weil die Dinge in Hellas durch die beständigen Kriege schwach und armselig (ἀσϑενῆ καὶ ταπεινά) geworden sind, und Polyb führt aus, daß zu seiner Zeit (nach 146), da doch der Peloponnes sich wieder erholt habe, auf der ganzen Halbinsel von der beweglichen Habe (wenn man nicht etwa die Menschen noch als Sklaven verkaufte) keine 6000 Talente zusammengebracht werden könnten. Hellas endete also mit allgemeiner Verarmung, vielleicht zum großen Staunen der damaligen Politicians, welche auf Genuß mögen gehofft haben( »Die Teilnahme aller an der Leitung des Ganzen und am Genuß seiner Macht artete in die Bettelei der Haufen aus, die vor den mager gewordenen Staatssäckel den Bettelsack hinhielten, um ihm noch den letzten Obol zu ihrer Tagesnahrung abzupressen.« Bruno Bauer: Philo, Strauß und Renan, S. 13.); durch die angebliche Freiheit mit ihrer faktischen Despotie war es demselben Aussterben zugeführt worden wie im XVII. Jahrhundert die spanische Nation durch die sogenannte Despotie, d.h. den monarchischen Steuerdruck, nur daß Spanien nicht demokratisch verpöbelt wurde.“ JB

    Ah ja, in der Alexandrinischen Gelehrtenkultur hatte man auch soche Sehnsucht nach Landschaften, weil man das Leben in den Städten als nicht erträglich fühlte.

  2. Zeljko

    The Greek geographer and historian Strabo (63 BCE-21 CE) described Greece as „a land entirely deserted; the depopulation begun since long continues. Roman soldiers camp in abandoned houses; Athens is populated by statues“. Plutarch observed that „one would no longer find in Greece 3,000 hoplites [infantrymen].“ The historian Polybius (204-122 BCE) wrote: „One remarks nowadays all over Greece such a diminution in natality and in general manner such a depopulation that the towns are deserted and the fields lie fallow. Although this country has not been ravaged by wars or epidemics, the cause of the harm is evident: by avarice or cowardice the people, if they marry, will not bring up the children they ought to have. At most they bring up one or two. It is in this way that the scourge before it is noticed is rapidly developed. The remedy is in ourselves; we have but to change our morals.“

    http://www.atimes.com/atimes/Front_Page/GH16Aa02.html

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