Samstag, 24.11.2018, 20:00 Uhr – „Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis, Preisverleihung und Lesung mit Annegret Held“

Die Frankfurter Autorin, Übersetzerin und Literaturaktivistin Renate Chotjewitz-Häfner (1.5.1937 – 24.11.2008) studierte Malerei, Kunstgeschichte, Theatergeschichte und Publizistik, engagierte sich in der Frauenbewegung und in Kulturinitiativen, ganz besonders im Verband deutscher Schriftsteller (VS), dessen hessische Landesvorsitzende sie von 1988 bis 1991 war. Sie arbeitete als Autorin, Herausgeberin und literarische Übersetzerin u.a. der Theaterstücke des Nobelpreisträgers Dario Fo und seiner Frau Franca Rame. Zu ihren Veröffentlichungen zählen außerdem Essays, Geschichten und Gedichte in Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen, dazu Features für den Rundfunk.

Zum Nachlass von Renate Chotjewitz-Häfner gehört auch eine Geldsumme, die nach ihrem Wunsch verwendet werden soll, um Schriftstellerinnen in ihrer Arbeit zu fördern. Zur Umsetzung dieser Idee hat eine Arbeitsguppe (Skyline AG) des VS Hessen/ver.di, bestehend aus Doris Lerche, Maria Regina Kaiser, Irmgard Maria Ostermann und Alexander Pfeiffer, den Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis für Autorinnen eingerichtet, der normalerweise einmal jährlich im Rahmen eines öffentlichen Leseabends unter dem Titel „Zwischen Fluss und Skyline“ vergeben wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Chotjewitz-H%C3%A4fner

Die Preisverleihung findet in Kooperation mit dem Verband deutscher Schriftsteller, Landesverband Hessen, statt und wird finanziell unterstützt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und vom Kulturamt der Stadt Frankfurt.

Annegret Held 7. Preisträgerin im November 2018

Annegret Held, geboren 1962 in Pottum im Westerwald, machte ab 1982 eine Ausbildung zur Polizistin und arbeitete anschließend drei Jahre lang als Polizeihauptwachtmeisterin. Ab 1987 studierte sie Ethnologie und Kunstgeschichte in Heidelberg. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Einige ihrer Romane wurden vom ZDF verfilmt („Das Zimmermädchen“ und „Die letzten Dinge“). Das Buch „Meine Nachtgestalten“ diente als Vorlage für den Film „Die Polizistin“, der 2001 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. In „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ von 1997 wird das karnevalistische Treiben in einem katholisch geprägten Westerwald-Dorf geschil-dert. Mit „Apollonia“ beginnt sie eine Reihe historischer Romane, die sich mit dem fiktiven Ort Scholmerbach beschäftigt. Sie erhielt zahlreiche Preise, u.a. den der Berliner Akademie in der Sparte Literatur, den Koblenzer Litera-turpreis, den Georg-K.-Glaser-Förderpreis und den Martha-Saalfeld-Preis des Landes Rheinland-Pfalz, Sti-pendien: Schloss Wiepersdorf, Künstlerhaus Ahrendshoop, Arno-Schmidt-Stiftung und im Ledighouse New York. Sie ist Mitglied des P.E.N.

Martin Lüdke – Laudator
Der 1943 in Apolda (Thüringen) geborene Literaturkritiker studierte Philosophie, Soziologie, Germanistik und Politik. Von 1976 bis 1978 war er Mitarbeiter am sozialwissenschaftlichen Institut des Bundes in München (SOWI), bis 1984 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Später hatte er verschiedene Gastprofessuren in den USA (San Diego, Los Angeles, St. Louis, Gainesville, FL) inne; von 1985 bis 1990 war er Redakteur des Hessischen Rundfunks (Fernsehen/Kultur), von 1990 bis 2008 beim Südwestfunk, dem heutigen SWR. Seit Sommer 2003 ist er Courtesy Professor der University of Florida, Gainesville, FL, USA. Er schreibt u.a. für die Frankfurter Rundschau, DIE ZEIT, DER SPIEGEL und war Vorsitzender der Jury  „Preis der Leipziger Buchmesse“. Er wurde mit dem Erik-Reger-Preis, dem Preis der Berliner Akademie der Künste und dem Glaser-Preis ausgezeichnet.