REIHE: KUNST UND RELIGION
Das Verhältnis zur Kunst, Kunsttheorie und Ästhetik zur Religion ist im Zeitalter der Moderne von unterschiedlichen Positionen bestimmt. Auf der einen Seite stehen die Ideen von einer autonomen, eigenen Regeln folgenden Kunst, die sich jenseits von Magie und Religion zu etablieren habe, auf der anderen Seite finden sich jene unter anderem von der Romantik beeinflussten Auffassungen, welche die Kunst als Medium einer Wiederkehr und Erneuerung religiöser Erfahrungen begreifen. Bei einem Blick auf die Kunst der Moderne wird deutlich, dass sich in den Kunstwerken sowie auch im rezeptiven Umgang mit denselben in der Tat vielfach religiöse Motive oder Strukturen durchsetzen. Dies ist nicht selten auch dort der Fall, wo die Wiederbelebung religiöser Anschauungen und magisch-ritueller Praktiken bei den beteiligten Akteuren – Künstlern oder Rezipienten – keineswegs bewußt intendiert ist. Insgesamt, so scheint es, ist die Kunst der Moderne weitaus stärker an traditionelle Formen der Erfahrung gebunden, als viele ihrer Verfechter und Theoretiker zuzugeben bereit sind. die Tagung Kunst und Religion in der Denkbar wird sich mit den religiösen Implikationen der modernen Kunst beschäftigen. Anhand von ausgewählten Beispielen aus unterschiedlichen künstlerischen Medien – Malerei, Performance oder Film – sowie unter Berücksichtigung theoretischer Ansätze zu diesem Thema soll sie jenen Elementen in der ästhetischen Erfahrung nachgehen, die sich den Prozessen der Säkularisierung der Lebenswelt bis heute entzogen haben. |
NOVEMBER 2000
Freitag, 3. November 15.00 Uhr 15.30 Uhr 17.15 Uhr 20.00 Uhr |
Samstag, 4. November
11.30 Uhr 15.00 Uhr 16.45 Uhr 20.00 Uhr Moderation: Dr. Rosa von der Schulenburg |
Sonntag, 5. November
11.30 Uhr
Die Ritualisierung ästhetischer Praxis
Religiöse Implikationen einer reinen Kunst
Dr. Hans Zitko, Frankfurt
14.00 Uhr
Kunst und Religion in der differenzierten Gesellschaft
Pragmatische und systemtheoretische Perspektiven
Dr. Thomas M. Schmidt. Frankfurt
15.45 Uhr
Verlust der Liturgie als Ende der Kunst
Alfred Lorenzers psychoanalytisch angeleitete Kunst und Liturgiekritik
Dr. Bernhard Uske, Frankfurt
Moderation: Dr. Rosa von der Schulenburg