VERLASSENE ORTE UND ORTLOSE MENSCHEN. LEIBER, DIE SICH NAH, ABER ENTRÜCKT SIND. SEHNSUCHT, DIE LEER BLEIBT – FÜLLE, DIE EINENGT.
Verlassene Orte und ortlose Menschen. Leiber, die einander nah, aber entrückt sind. Sehnsucht, die leer bleibt – Fülle, die einengt. Niloofar Monadian erkundet in ihren Gemälden seelische Zustände und deren körperlichen Ausdruck in einer abhanden gekommenen Welt.
In ihrer Ausstellung ABSENZEN präsentiert sie Arbeiten aus drei Werkgruppen, die in den vergangenen fünf Jahren entstanden sind: in losem Pinselstrich gefertigte Miniaturen, die von räumlicher Leere und Abwesenheit erzählen, Teile der Fernweh-Serie, die einen organisch gestalteten Kosmos zeigt, in dem wimmelnde Körper um Blicke ringen, sowie neueste großformatige Gemälde aus der Reihe sich abwesend, in denen erstarrte Menschenleiber hermetische Strukturen bilden.
ABSENZEN führt nicht das Fehlende, sondern das Fehlen vor Augen: den Raum, der kein Ort ist, die Nächsten, die keine Anderen sind. Abwesend sind Niloofar Monadians Figuren sich selbst und einander, geistesabwesend ihre abgewandten Körper. Es sind Innenbilder melancholischer Leere, die an der Oberfläche haltmachen, uns nur das undurchdringliche Äußere zukehren. Unnahbar, beziehungslos und anonym scheinen die abgebildeten Gestalten den Schmerz der Individuation gegen katatonische Taubheit eingetauscht zu haben. Was fehlt?
Eintritt auf Spendenbasis.
Anmeldung: info@denkbar-ffm.de
Veranstalter: Denkbar e. V.
Niloofar Monadian, gebürtig aus Teheran, lebt und arbeitet als Grafikdesignerin und freie Künstlerin in Frankfurt am Main. Nach dem Studium der Malerei an der Universität Teheran, erwarb sie einen Master of Fine Arts in Bildender Kunst an der Philipps-Universität Marburg. Derzeit studiert sie Ästhetik an der Frankfurter Goethe-Universität. Ihre Arbeiten wurden u.a. in Teheran, Istanbul und Marburg gezeigt. Zuletzt wurde sie für die Teilnahme an der Internationalen Werkstattwoche in Lüben ausgewählt.