Mittwoch, 19.2.2020, 20:00 Uhr – Schopenhauer und die „dunkle Empathie“

Die interkulturelle Wertschätzung von Empathie und Mitleid ist unbestreitbar.  Neurobiologie und Spiegelneuronen haben  dieser prosozialen Motivation zur Karriere in den Kulturwissenschaften und in der Sphäre politischer Visionen verholfen. Wie kommt es nun dazu, dass die deutsche Medienlandschaft vom Lob der Empathie nichts mehr hören will, sondern vielmehr Warnungen vor der „dunklen Empathie“ transportiert und vor den gefährlichen und verwerflichen Folgen empathischen Handelns in Alltag, Politik und Filmfiktion warnt?

Hält die aus den USA rezipierte Wende zur Anti-Empathieforschung einer begrifflichen und ethischen Überprüfung mit Scheler und Schopenhauer stand. Sind es wissenschaftliche oder politische Implikationen, die den Diskurs prägen? Diese sehr aktuellen Fragen stehen zur Debatte.

Zur Person:
Dr. Ulrich Pfarr, *1967, ist Kunstwissenschaftler, Autor, und seit 2012 Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität Lüneburg. Aus seinen Forschungen hervorgegangen sind u. a. Schriften zu dem Bildhauer Franz Xaver Messerschmidt, Handbuch- und Lexikonartikel, die Mitherausgeberschaft des „Handbuchs psychoanalytischer Begriffe für die Kunstwissenschaft“ (2009) und von „Die Ästhetik affektiver Grenzerfahrungen“ (2018), Beiträge zu Ausstellungskatalogen wie etwa „Modernismen 1900 –1930“ (Budapest und Stuttgart 2004–2005) und „Delacroix – Courbet – Ribot“ (Wiesbaden 2017) sowie zahlreiche Kataloge und Essays für den Kunsthandel. Dr. Ulrich Pfarr lebt in der Nähe von Aschaffenburg und arbeitet in Frankfurt am Main und Lüneburg.

Veranstalter: Schopenhauer-Gesellschaft e.V.