Freier Journalismus steht weltweit massiv unter Druck. KünstlerInnen haben inhaftierte und ermordete JournalistInnen gezeichnet, weil sie ihren Mut bewundern und ihnen ein Denkmal setzen wollen. Unter dem Motto „Remember their faces – remember their stories“ zeigt die Denkbar eine Auswahl dieser sehr persönlichen Kunstwerke. In Begleittexten werden die BesucherInnen über die Hintergründe informiert und können sich für inhaftierte JournalistInnen einsetzen (Petitionen).
Der Schock des Anschlags auf das Satiremagazin Charlie Hebdo, bei dem 12 Menschen ermordet wurden, saß der Comiczeichnerin und Grafikerin Susanne Köhler aus Frankfurt noch in den Knochen, als ihr kleine Zeitungsmeldungen auffielen. Regelmäßig wurde von der Ermordung von JournalistInnen überall auf der Welt berichtet, die trotz Morddrohungen weitergearbeitet hatten, um die Wahrheit aufzudecken. Einerseits das Ohnmachtsgefühl angesichts der Brutalität der Anschläge von Paris. Dann Bewunderung angesichts des Mutes und der Entschlossenheit, sich den Mund nicht verbieten zu lassen – aus dieser Gefühlsmischung entstand die Idee, diesen mutigen Menschen ein Denkmal zu setzen.
Inzwischen sind über 200 Porträts von 30 KünstlerInnen entstanden, die seit 2017 in einer Online-Ausstellung und als Wanderausstellung weltweit gezeigt werden. Mittlerweile haben sich KünstlerInnen aus dem In – und Ausland angeschlossen (USA, Venezuela, Schweiz, Taiwan). Das Projekt arbeitet zusammen mit der UNESCO, Free Press Unlimited Amsterdam, dem DOHA Center for Media Freedom, Amnesty International, dem DGB u. a.
Die Ausstellung ist ein offenes Projekt. Alle Künstler, die Porträts zeichnen, sind eingeladen, sich dem Projekt zu anzuschließen:
www.wahrheitskaempfer.de
Programm:
Sonntag, 3. November 2019, 18:00 Uhr – Vernissage
Die Eröffnungsrede hält der Journalist Pit von Bebenburg.
Pitt von Bebenburg, seit 40 Jahren Journalist der Frankfurter Rundschau, setzt sich für in der Türkei inhaftierte Journalisten ein. Im Rahmen einer Solidaritätsaktion der FR unterhält er eine Patenschaft mit dem Journalisten Ahmet Altan.
Grußwort des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst: Manuel Stock, Leitung des Ministerinbüros.
KünstlerInnen des Projekts Wahrheitskämpfer stellen Portraits vor.
Freier Eintritt, Spendenhut geht herum.
Donnerstag, 14. November 2019, 19:00 Uhr
AMNESTY INTERNATIONAL
Informationsabend und Diskussion
Monika Wittkowsky ist die Sprecherin des Frankfurter Bezirks von Amnesty International. Sie ist gelernte Juristin und engagiert sich ehrenamtlich schon seit vielen Jahren für die Menschenrechte. An diesem Abend wird sie sich mit Gästen über die Menschenrechtssituation und die schwierigen Arbeitsbedingungen von JournalistInnen in der Türkei unterhalten.
Freier Eintritt, Spendenhut geht herum
Sonntag, 24. November 2019, 19:00 Uhr
WE WANT THE TRUTH. THE WHOLE TRUTH. 2 Kanal Video-Sound-Installation 2018
Filmvorführung und Diskussion
Joanna Vortmann (Künstlerin) und Iris Rohmann (Journalistin) zeigen ihren Film über die Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia, die 2017 in Malta ermordet wurde. Sie berichten über die Entstehung des Films und den Stand der Ermittlungen.
Freier Eintritt, Spendenhut geht herum
Veranstalter – Denkbar e. V.