Sonntag, 17.2.2019, 18.30 Uhr – „Lebenslinien – Frankfurt fremd und vertraut. Migranten erzählen.“

Thomas Klee und Petra Folwaczny im Gespräch mit Ali Sadrzadeh
Seit vielen Jahren leben Menschen aus vielen Nationen in Frankfurt zusammen. Es sind Menschen, die in unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten aufwuchsen und inzwischen ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind. Die zugezogenen Bewohner und die einheimischen Deutschen bleiben sich häufig fremd.

Das ist bei unserem neuen Gast nicht der Fall. Ali Sadrzadeh hat als Journalist und anerkannter Iranexperte wegweisend Verständnis-Brücken gebaut.

Wir werden bei der zweiten Veranstaltung dieser Reihe die Lebensgeschichte von Ali Sadrzadeh erfahren. Er wird von seiner Kindheit im Iran berichten, seiner persönlichen Entscheidung, den Schah zu entmachten (:-))) und den Gründen, warum er sich nicht verteidigt, wenn seine über 30 jährige Tochter ihn heute fragt: „was habt Ihr damals für einen Scheiss gemacht „? Wie kam er in Frankfurt an und was hat er hier und was hat ihn hier verändert? Und wie ist es ihm persönlich ergangen? Ali Sadrzadeh hat viel zu erzählen und das macht er so, dass man manchmal laut lacht und das andere Mal vergisst, zu atmen….

Ali Sadrzadeh

geboren 1945 in Estahbinat. Er stammt aus einer streng religiösen Familie aus dem Süden des Iran. 1949 zog die Familie nach Teheran, der Vater bekam dort Arbeit als Lehrer an einer Privatschule und damit den erwünschten Status als Beamter unter dem damaligen Schah.

Er selbst wurde mit 18 Grundschullehrer in Teheran. So konnte man dem Wehrdienst entgehen. Ab 1970 studierte er in Kiel, Psychologie und Ingenieurwissenschaften. Nach dem Wechsel ins politisch wesentlich interessantere Frankfurt – Mitte der 70er Jahre – hat er Germanistik und Politik studiert und „nebenberuflich“ Botschaften besetzt. „Wir schaffen Demokratie“, war der politische Glaube. 1978 ging er noch einmal in den Iran zurück und musste sich vom Gegenteil überzeugen lassen.

Sein Weg in den Journalismus war wesentlich geprägt durch den Hessischen Rundfunk (hr), wo er als Iran- und Nahostexperte arbeitete. Er arbeitet heute als Iran-Experte für verschiedene In- und ausländische Sender.
Ali lebt mit seiner Frau in Frankfurt.

Thomas Klee

Thomas Klee ist Journalist im Ruhestand. Sein Arbeitsschwerpunkt ist nach wie vor die aktuelle Politik. Er war Hörfunkkorrespondent für Landespolitik in Wiesbaden und hat als Reporter, Moderator und Redakteur für die Hörfunkwelle HR1 gearbeitet und in den letzten Jahren dort das „Thema des Tages“ verantwortet. Durch sein Interesse an Menschen und Politik ist er heute im Team von „Titel der Reihe“.

Petra Folwaczny

Petra Folwaczny war über 30 Jahre Journalistin im Hessischen Rundfunk (hr), aktuell politisch und oft geplant unterhaltend tätig. Sie hat eigentlich alles gemacht, was „Radio“ machen kann und weiß: das war ihre große Liebe. Sie freut sich auf den Abend.

Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten

Veranstalter – Denkbar e. V.