Donnerstag, 9. Februar, 20:00 Uhr – Franz Mon – Lesung und Gespräch

Die Kunstgesellschaft und das Philosophische Kolloquium Kritische Theorie bringen den Grandseigneur der konkreten Poesie zu Gehör und Gesicht – kaum einer hat so zu diesen Formen zwischen den Künsten beigetragen wie er. Um Typographie, Grafik und Lyrik bewegen sie sich, und ihr Schöpfer feierte im letzten Jahr seinen 90. Geburtstag.

Sandra Kegel hat in der FAZ einen sehr schönen Artikel dazu geschrieben – einfach „Franz Mon“ in die Suchmaschine eingeben.

 

 

 

 

 

copyright Foto Frank Röth

1960 gab er mit de la Motte und Höllerer die Anthologie “movens“ heraus, die Beiträge von Gertrude Stein und Kurt Schwitters wie John Cage umfasste und bis hin zu den kinetischen Experimenten von Heinz Mack und Victor Vasarely reichte – womit dann auch das Feld von Mon ganz gut abgesteckt war.

Für Franz Mon ist ‚verworren‘ das Adjektiv der Stunde. Kein anderer Begriff bringt für ihn so drastisch auf den Punkt, in welcher Welt wir leben, vom Brexit über die AfD bis zu Trump. Warum? ‚Weil verworren etwas anderes bedeutet als ver­wirrend‘, meint Mon. ‚Verwirrt hieße ja, dass sich die Lage wieder entwirren ließe. Aber man kann nichts entworren. Das Entworrene bleibt ein Zustand, der unerreichbar bleibt.‘“ (Frankfurter Allgemeine Magazin, Dezember 2016)

Und wer noch mehr wissen will: hier ist das wiki von Franz Mon

Franz Mon (* 6. Mai 1926 in Frankfurt am Main; eigentlich: Franz Löffelholz) ist ein deutscher Dichter der Konkreten Poesie.

1 Leben

Mon studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Frankfurt am Main und Freiburg im Breisgau.

Sein Studium beendete er 1955 mit der Promotion über Brockes’ Irdisches Vergnügen in Gott. Ab 1956 arbeitete

er als Verlagslektor in Frankfurt. 1960 gab er zusammen mit Walter Höllerer und Manfred de la Motte die Anthologie

movens heraus, deren Skala von Gertrude Stein und Kurt Schwitters über John Cage bis hin zur Elektronenmalerei

von Karl Otto Götz und zu den kinetischen 1962 gründete Franz Mon den Typos-Verlag. Mon lehrte

bis 2000 im Bereich Grafik/Design in Kassel, Karlsruhe und an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am

Main. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Mon ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache

und Dichtung, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie der Freien Akademie der Künste

 

2 Werk

 

Insbesondere durch seine theoretischen Schriften wie Zur Poesie der Fläche, Texte in den Zwischenräumen (beide

1966) oder Buchstabenkonstellationen (1967) leistete er wichtige Beiträge zur Etablierung der Konkreten Poesie.

Mon setzt sich vor allem dafür ein, die Fläche als Textelement sichtbar und wahrnehmbar zu machen, und sie nicht

nur als unwichtigen Texthintergrund zu betrachten (bzw. zu ignorieren). „Sprache wird bei Mon Stimme, Stimme

wird Schrift, Schrift wird Bild, Bild wird Text.“[2] Dementsprechend setzen sich seine Gedichte aus räumlich

angeordneten Buchstaben zusammen, die nicht immer auch zu ganzen Wörtern nebeneinandergestellt werden

können. Mon nutzt die Varianten der Typografie, um das Augenmerk auf die Buchstaben an sich zu lenken.

Die Texte erscheinen häufig extrem reduziert, was deutlich wird, wenn man sich Mons Postulat zu eigen macht:

„es kommt nicht auf die menge der inhalte an sondern auf das verhältnis von zeichenaufwand und realisierbaren beziehungen“ (aus: Buchstabenkonstellationen)

Wie viele seiner Kollegen bevorzugt Mon die konsequente Kleinschreibung und setzt Satzzeichen

wenig oder gar nicht ein.

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