Samstag, 1. Oktober, 20:30 Musik aus Indien

beide

Bernhard Faltermeier feat.

Sougata Roy Chowdhury

& Arup Sen Gupta

 

So wie Bernhard Faltermeier sich einen Namen als einer der profiliertesten deutschen Sitarspieler gemacht hat, so gehören Sougata Roy Chowdhury und Arup Sen Guta zu den führenden Vertretern ihrer Instrumente.

Chowdhury auf der Sarod, einer 25-saitigen bundlosen Laute mit typisch indischer Klangfarbe – die Tonhöhe lässt sich kontinuierlich verändern. Sougata genoss die denkbar beste Ausbildung auf der Sarod und ist seit fast 10 Jahren auf die Auszeichnungen  des Saptak Music Festival geradezu abonniert.

Sen Gupta spielt die Tabla – für Kenner die Königin der Trommeln schlechthin. Ausgebildet bei erstklassigen Lehrern und Virtuosen ist er weltweit regelmäßig mit den ganz Großen der klassischen indischen Musik unterwegs.

Die beiden Künstler spielen traditionelle Musik Nordindiens aus verschiedenen Epochen und zeigen dabei auch, wie musikalische Stile über die Kontinente und Jahrhunderte hinweg einander befruchtet haben und miteinander verflochten sind.

Eintritt frei – Spende erbeten

Und hier kommt noch das authentische Material von den Künstlern selbst – für Alle, die mehr wissen wollen:

Sougata Roy Chowdhury

Sougata entstammt einer angesehenen Künstlerfamilie. Er begann sein Instrument-die bundlose Laute Sarod- im Alter von 10 Jahren bei Ustad Dhyanesh Khan zu studieren und setzte nach dessen Tod seine Studien bei Ustad Aashish Khan und Pandit Santosh Banerjee fort. Sougata gehört heute zu den besten Sarodspielern seiner Generation und wurde von der Saptak Music Festival Jury als einer der besten jungen Musiker dieser Dekade gekürt. Auf diesem renommierten Festival trat Saugata in den Jahren 2008, 2009, 2010, 2012, 2014 und 2016 auf. Darüber trittt er in ganz Indien und Europa regelmäßig und sehr erfolgreich auf.

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Mehr Infos zu Saugata findet sich unter: www.sarodedivine.com

Arup Sen Gupta

Arup gehört mittlerweile zu den gefragtesten Tablaspielern in Europa. Geboren und aufgewachsen in Deutschland begann er seine Tablastudien bei Pandit Subhen Chatterjee in Kalkutta, der ihn heute noch in den Feinheiten der Tablabegleitung unterrichtet. Darüberhinaus lernt Arup auch bei Subhen Chatterjee’s Lehrer, dem weltberühmten Tablavirtuosen Pandit Swapan Chaudhuri. Arup spielt regelmäßig in ganz Europa, Indien und USA. Er hat namhafte Größen der indischen Klassik im In-und Ausland begleitet. Über die nordindische Klassik hinaus arbeitet Arup auch mit Musikern aus verschiedenen Genres zusammen.

Mehr Infos zu Arup findet sich unter: www.arupsengupta.com

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Videoclips zu der Musik der beiden Künstlern finden sich unter youtube unter Eingabe des jeweiligen Namens.

Klassisch indische Musik

Die Wurzeln der indischen Musik lassen sich zurückverfolgen bis zu den Melodien der vedischen Gesänge (ca. 2ooo v.Chr.). Musik hat nach indischer Anschauung, gleich dem Gebet, dem Opfer und der Askese, götterzwingende magische Wirkungen: sie ist zaubergewaltig. Musik wird als göttliche Kunst und als Weg zur Selbstverwirklichung begriffen. So kann es nicht verwundern, daß das, was wir heute als „klassische
nordindische Musik“ kennen, aus den mystisch-populären religiösen Gesängen des 13. bis 15. Jahrhunderts hervorgegangen ist. In der muslimischen Periode absorbierte diese devotionelle Kunstform, zur Hofmusik geworden, arabische und persische Elemente, ja, man kann von einer einzigartigen Verschmelzung dieser beiden Kulturen in der Musik sprechen. So erlebte der Dhrupad-Stil, dessen Ursprung in der hinduistischen Bhakti-Tradition liegt, im 16./17. Jahrhundert an den Höfen der Mogulkaiser eine lange Blütezeit.

klassische-indische-musik Dazu trat im 18. Jh. der Khyal (nach dem arabischen Wort für „Idee, Vorstellung, Phantasie“ benannt), der dem Sänger eine blühendere Improvisationstechnik und üppigere arabeske Ornamentik erlaubte als der anspruchsvolle und formal strenge Dhrupad.

Die karnatische oder südindische Musik nahm dagegen eine eigenständige Entwicklung: sie ist seit jeher Tempelmusik. Die traditionellen Kompositionen, die von von der Anlage her mit denen der nordindischen hindustanischen Musik vergleichbar sind, haben hier eine festgelegte Form, die für Improvisationen wenig Raum bietet. Die indische Musik ist rein einstimmig (modal), ihre Grundlage ist Melodie und nicht Mehrstimmigkeit. Es gibt stets ein Soloinstrument, oft die Stimme, das von Trommeln begleitet wird, dazu tritt ein weiteres Begleitinstrument, die Tamboura. Die modale Musik ist festgelegt in der Beziehung zwischen dem Grundton und den anderen Tönen der jeweiligen Tonleiter. Um zu gewährleisten, dass Zuhörer und Musiker die Intervalle in ihrer Beziehung zum Grundton verstehen, spielt die Tamboura ständig diesen Grundton, dazu den zweitwichtigsten Ton, meist die Quarte oder
Quinte. Jede Komposition wird einem bestimmten Raga zugeordnet

 

Die Instrumente

Sarod

Die Sarod ist ein relativ junges indisches Saiteninstrument. Sie entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts aus der afghanischen Rabab, welche über die Monguln im 13. Jahrhundert nach Indien gelangte. Die heutige Sarod wird aus Tunholz hergestellt. Der Bauch ist mit einer Ziegenhaut bespannt und das bundlose Griffbrett ist aus Metall. Die Sarod hat 25 Saiten, wobei 10 Saiten mit einem Plektrum aus Kokusnuß oder Elfenbein gespielt werden., welche auf die wichtigen Töne des ausgewählten Musikstücks (Raga) gestimmt werden. Die restlichen 15 Saiten sind mitschwingende Resonanzsaiten. Es werden je nach Schule auch Instrumente mit weniger Spielsaiten hergestellt. Das Fehlen von Bünden erleichtert die kontinuierliche Veränderung der Tonhöhe.

Tabla

Die Tabla ist ein Schlaginstrument, das vor langer Zeit in Nordindien auf der Basis uralter traditioneller Trommeln weiterentwickelt worden ist. Die Form geht auf kleine arabische Pauken zurück. Der Aufbau der Felle und die Spieltechnik sind indischen Ursprungs. Sie wird mit einer speziellen Fingerschlagtechnik gespielt und bietet eine große Klangvielfalt. Das Instrument ist auch als Königin der Trommeln bezeichnet worden.

 

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