Ausstellung – Matilde Fabregat – “ Mente en blanco / Seele baumeln lassen „

MATILDE LA MORA    MENTE EN BLANCO

Die in Barcelona geborene Künstlerin kam vor fast zwanzig Jahren das erste Mal nach Indien. Die Widersprüche des Landes, bei gleichzeitiger Faszination für die Kultur und Religion, haben sie seitdem immer wieder dorthin zurückgezogen. Die Idee zu den aktuellen Arbeiten entstand während einer mehrjährigen Reise nach Rajasthan und Goa zwischen 2006 und 2010 auf Einladung des italienischen Konsuls in Indien.

So ambivalent die überwältigenden Eindrücke während der Reise waren, so abwechslungsreich gestaltet die Künstlerin ihre altarähnlichen, hölzernen Schachteln. Aus erlesenen Fundstücken, setzt La Mora eigene Erlebenswelten auf originelle und innovative Art neu zusammen. Ihre Boxen zeigen Kritik an der Kommerzialisierung der Religionen, sowie an der Ironie des Krieges – ebenso zeigen sie die Eleganz der Demut, der Solidarität und wie wichtig es ist, der Welt gemeinsam mit einem Lächeln zu begegnen.

La Moras Boxen spiegeln die indische Kultur durch das spanische Auge betrachtet wieder. Ihre Tempel, den Glauben des indischen Volkes – gemischt mit ihren eigenen kulturellen Wurzeln.
Die Künstlerin gibt zu, dass es Dinge gibt, die sie an dem Subkontinent verabscheut – so wie es Dinge gibt, von denen sie nie genug haben kann. In der Reflexion ihrer Erlebenswelt schafft sie neue Zusammenhänge, für die sie allzuoft keine Erklärung findet. Es ist eine Welt voller Poesie, Magie und Zärtlichkeit.

Ein Farbrausch aus Lichtspiel und liebevoll arrangierten Details, die sich zu einem Synkretismus mit humorvollen Augenzwinkern verbinden. Es ist ihr „poner la mente en blanco“ – die Seele baumeln zu lassen. Sie schafft ihre Arbeiten aus kleinste Szenarien, indem sie Elemente aus dem Grafikdesign collagenartig mit populärer Ikonographie verbindet.

Als künstlerische Autodidaktin gestaltet Matilde schmuckhaften Holzkisten, in denen sie Kleinstszenarien kreiert, die sowohl die eigene Erlebenswelt spiegeln, als auch poetische, kritische und soziale Botschaften enthalten. Sie ist stark von der Welt des Fernsehens und des Kinos beeinflusst. Als Maskenbildnerin hat sie bei zahlreichen Werbe- und Kinoproduktionen mitgewirkt – u.a. in der Regie von Isabel Coixet. So entwickelte sich die eigene Ästhetik, moderne und szenische Elemente mit traditioneller Ikonographie zu verbinden.