[12. April 2013 – 20 Uhr] Hermann Koczyba: Die „eigenartige“ Nachbarschaft

In der Reihe „Geld und Geist“ referiert Dr. Hermann Koczyba. Die „eigenartige Nachbarschaft“ von Ordoliberalismus und Frankfurter Schule: Michel Foucault über das „deutsche Modell“.

hermannundthomasIn seiner Vorlesung zur „Geburt der Biopolitik“, die der Genealogie des modernen Liberalismus gewidmet ist, erklärte Michel Foucault 1979, dass die Frankfurter Schule wie die Freiburger Schule, also Horkheimer ebenso wie Eucken, vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Nationalsozialismus Max Webers Thema der „irrationalen Rationalität der kapitalistischen Gesellschaft“ aufgegriffen und auf unterschiedliche Weise zu lösen versucht hätten. Diese aus deutscher Sicht verblüffende These einer Parallelität der gedanklichen Grundmotive der Vordenker der Kritischen Theorie und der Sozialen Marktwirtschaft soll anhand von Texten von Friedrich Pollock und Max Horkheimer einerseits und von Walter Eucken andererseits überprüft werden. Dabei soll herausgearbeitet werden, welche Kritikperspektiven sich jeweils in Bezug auf die gegenwärtige Wirtschaftsordnung ergeben.

Hermann Kocyba promovierte bei Alfred Schmidt mit einer Arbeit zur Darstellungsmethode der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie; er ist Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung und lehrt am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt.

 

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