Donnerstag, 15.11.2018, 20:00 Uhr, „Doris Lerche – Frank Willi Schmidt – Atmen – Requiem für meine Mutter

Diesmal geht es bei Doris Lerche nicht um Liebe und Erotik, sondern um ein anderes existentielles Thema, das uns alle betrifft. Sie hat vor Jahren ihre Mutter 10 Tage und 10 Nächte beim Sterben begleitet und währenddessen ihre Wahrnehmungen, Empfindungen und Gedanken aufgeschrieben.

Daraus ist ein intimer, intensiver, sehr persönlicher literarischer Text entstanden, den sie in der DENKBAR zum ersten mal öffentlich lesen wird.

PREMIERE: Donnerstag, 15. November 20.00 Uhr, DENKBAR, Spohrstraße 46a

Atmen – Doris Lerche, Frank Willi Schmidt

Requiem für meine Mutter

Nachts liege ich neben meiner Mutter auf einer Matratze
und lausche im Halbschlaf ihrem Atem. Tags sitze ich
neben ihr auf einem Stuhl und schaue ihr beim Sterben zu.
Erstaunlich, wie du dich ans Sterben gewöhnst, wenn es
Tage dauert. Es verliert seinen Schrecken, man kann es
beobachten, es kennenlernen mit Zeit und Ruhe.
Wie auch das Gebären nicht gleich mit der Wucht der
Geburt beginnt, sondern dir Monate Zeit lässt bis zum
Herauspressen des Kindes.
Wie auch die Liebe ihren Schrecken verliert, wenn du ihr
lauschst und ihr die Zeit gibst, die sie braucht.
Sterben ist keine Krankheit. Gebären ist keine Krankheit.
Die Liebe ist keine Krankheit.

Doris Lerche liest einen Abschiedstext für ihre Mutter – 
begleitet von Frank Willi Schmidt und den warmen, lebendigen 
Klängen seines Kontrabasses.

Eintritt frei – Spenden willkommen.


Bekannt wurde Doris Lerche mit ihrem Cartoonbuch „Du streichest mich nie!“ – Es folgten zahlreiche weitere Cartoonbücher sowie Erzählbände, Romane, literarische Miniaturen und Gedichte. Ihre Bücher wurden ins Türkische, Spanische, Kroatische und Koreanische übersetzt.(www.dorislerche.de)

Darüber hinaus tritt sie mit wechselnden literarisch-satirischen Programmen und verschiedenen Musikern und Musikerinnen auf die Bühne. 

Neu: „Der kleine Prinz kommt zurück“ 

Texte: Jacek Joav Schäfer-Jasinski, Zeichnungen: Doris Lerche  

Frank Willi Schmidt arbeitet als freiberuflicher Musiker. In erster Linie spielt er Kontrabass und Gitarrenbass. Seit vielen Jahren wirkt er als Komponist und Arrangeur und ist bei Theater- und Musicalproduktionen aktiv. Durch seine Tätigkeit im Theater hat er sein Spektrum um die Singende Säge und die Tuba erweitert. 

Er spielt auf zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen im In- und Ausland und arbeitete unter anderem für Thomas Anders und André Heller, begleitete Stummfilmaufführungen, spielte Filmmusik ein und wirkte bei Hörfunk- und Fernsehproduktionen sowie etlichen CD-Einspielungen mit. (www.frankwillischmidt.de)