17. Oktober – Humanismus und Aufklärung für das 21. Jahrhundert

Gastronomie ab 18:00 Uhr – Vortrag und Gespräch ab 20:00 Uhr

 

Der Vortrag untersucht den Grundgedanken, dass angesichts der gegenwärtigen Krisen und Konflikte nach dem Epochenbruch der 1990er-Jahre eine grundsätzliche politisch-kulturelle Neubestimmung erforderlich wird. Dies können nicht, wie gelegentlich behauptet wird, primär die Religionen leisten, ebenso wenig wie die Wissenschaften oder eine auf sie allein begründete Philosophie. Und sie ergeben sich auch nicht von selbst aus demokratischen Beratungsprozessen. Dafür ist ein engagierter, praktischer Humanismus erforderlich, der die Positionen menschlicher Vernunft vertritt und daraus elementare Anforderungen begründet, auf deren Grundlage in demokratischen Prozessen tragfähige Orientierungsentscheidungen getroffen werden können.

Prof. Dr. FriFrieder_Otto_Wolf_2014 klein JPEGeder Otto Wolf, ist Honorarprofessor für Philosophie an der Freien Universität Berlin, Präsident der Humanistischen Akademie Deutschland und des HVD sowie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac. Von 1994-99 war er grüner Europaparlamentarier, er veröffentlichte unter anderem die Bücher “Radikale Philosophie” und “Das Kapital neu lesen”.

 

 

 

 

One comment

  1. Ich habe diese sehr spannende Ankündigung leider erst heute (=18.10.14) entdeckt. Sehr bedauerlich, da das Thema mehr als spannend und hochaktuell ist. Die Ankündigung regt (das ist vermutlich intendiert) zum Widerspruch ein. Ich persönlich würde zwar zustimmen, dass die Konzepte für ein gemeinsames zukünftiges Leben eher nicht von den bekannten existierenden Religionen kommen können (dazu sind sie zu rückwärtsgewandt und ‚wissensunfreundlich‘), aber einen ‚Pragmatismus‘ auf Kosten von Wissenschaft und Philosophie zu favorisieren erscheint mir ein bisschen gewagt (kennen wir doch aus der Geschichte zu viele Beispiele eines begeisterten Pragmatismus, der dann in Tod, Leid, Zerstörung geendet ist). Der Ruf zu einer besseren Praxis klingt immer gut, aber ich bezweifle, dass dies Erfolg haben kann, wenn die ‚Hausaufgaben‘ auf der Seite des Wissens nicht richtig gemacht sind. Was ist, wenn wir heute deswegen ein Praxisproblem haben, weil wir mit unserem Wissen nicht mehr klar kommen? Wenn dem so wäre — und das scheint mir erheblich der Fall zu sein — dann helfen uns Aufrufe zu mehr Praxis (zu welcher Praxis) nicht all zu viel; es wird vielleicht dann nur noch schlimmer … ????

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