Mittwoch, 12. Februar, 19 Uhr – KUBA – REPRESSION UND WIDERSTAND Gespräch mit der kubanischen Autorin Nat Neumann

Die neue Veranstaltungsreihe „Lateinamerika im Gespräch“, die die DIAG ab diesem Jahr in Kooperation
mit der Denkbar im Frankfurter Nordend durchführt, wird eröffnet mit einem moderierten Gespräch über
Kuba – jenes Land, das einstmals Geschichte geschrieben hat, inzwischen aber im Schatten der
Weltpolitik dahinwelkt. Es scheint, als könne es allein noch durch Black-outs, Verhaftungswellen und den
Exodus Hunderttausender Inselbewohner von sich reden machen.
Als Dialogpartnerin wird die gebürtige Kubanerin Nat Neumann zu Gast sein. Sie lebt und arbeitet seit
Ende der 1990er Jahre im Rhein-Main-Gebiet und hat vor einigen Jahren begonnen, sich als Autorin und
Bloggerin intensiv mit der Geschichte und Gegenwart Kubas auseinanderzusetzen. 2022 hat sie unter dem
Titel „Ein kleines Stück Himmel“ eine berührende Biographie ihrer Familie publiziert, und vor wenigen
Monaten folgte ein Sammelband mit Kurzessays und Glossen, in denen sie die allgegenwärtige
Unterdrückung und den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang anprangert. Es schmerzt sie, dass einige
ihr Land immer noch als Beispiel für eine gelungene Revolution betrachten, während andere es bloß mit
Sonne, Strand und Salsa assoziieren und vom Elend außerhalb der Touristenhochburgen nichts wissen
wollen.
In der Diskussion werden wir uns zum einen mit der aktuellen Lage des Landes beschäftigen und
Einschätzungen darüber austauschen. Außerdem wollen wir die Frage erörtern, was für Bilder von Kuba
wir mit uns herumschleppen und was sie eigentlich noch mit der Wirklichkeit zu tun haben. Im Anschluss
daran wird der Pianist Horst Bittlinger einige Stücke aus dem reichhaltigen Fundus kubanischer Musik
zum Besten geben.
Nat Neumann wurde 1962 in Santiago de Cuba geboren. Im Alter von 10 Jahren ging sie nach Havanna,
wo sie das Elite-Internat „Escuela Vocacional V.I. Lenin“ besuchte. Nach ihrem Abitur erhielt sie von der
kubanischen Regierung ein Auslandsstipendium, das ihr ein Studium an der Humboldt Universität zu
Berlin ermöglichte. Dort machte sie 1983 ihren Abschluss als Diplom-Ökonomin. Sie lebte von 1984 bis
zur Wende in der DDR und zog 1996 ins Rhein-Main-Gebiet, wo sie seitdem lebt und arbeitet. Ihre
schriftstellerische Tätigkeit nahm sie 2017 auf.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Um Anmeldung wird gebeten unter: info@denkbar-ffm.de
Mit Hut

Veranstalter: DIAG (Deutsch-Ibero-Amerikanische Gesellschaft e.V.) und Aquiles Denkbar
https://www.diag-frankfurt.de